Gedanken zur Jahreslosung 2011 von Nikolaus Schneider, EKD-Ratsvorsitzender:
„Typisch Kirche!“, mögen viele spontan denken, wenn sie diese Jahreslosung lesen. Immer mit dem erhobenen Zeigefinger drohen. Aber halt! Das ist gar nicht gemeint. Ich glaube, hier ist Paulus einfach ein guter Seelsorger. Das Gewicht liegt auf der zweiten Hälfte des Bibelverses. Wir sollen Böses mit Gutem überwinden. Das ist nicht leicht, denn meist wollen wir mit gleicher Münze heimzahlen, um unseren Ärger loszuwerden. Aber dieses Denken macht nicht glücklich. Viel befreiender und überraschender ist es eben, das Böse mit dem Guten zu überwinden. Also mit Freundlichkeit und Humor auf verbissene Kritik reagieren und auf Vergeltung verzichten. Solche Haltung macht uns nicht klein, sondern im Gegenteil: Sie macht uns groß! Ja, sie ist eigentlich die Paradedisziplin unser jüdisch-christlichen Tradition. Lassen wir uns einladen, diese Disziplin zu üben. Nicht immer, aber immer öfter, und vielleicht können wir irgendwann gar nicht mehr anders. Es gäbe Schlimmeres ... (Quelle: www.ekd.de)